sonne, wolken, kinderbetreuung

meine mutter ist da. ich komme nachhause, das radio plärrt, die kinder sind mal so richtig zufrieden, sie haben croissants und kuchen gegessen. mittagessen: ach, ich glaube die beiden sind satt. sagt meine mutter. ich habe in der nido einen artikel darüber gelesen, wie es ist, wenn andere das kind miterziehen, tolle freunde oder mitbewohner. meine mutter fragt: wollt ihr das, kinder? und sie sagen immer nein. sie wollen in den zoo oder zirkus und schokolade. aber käsebrot? zähneputzen? niemals! dann sagt meine mutter, bis du kamst, waren sie ganz lieb und jetzt drehn sie durch. das hat die andere oma auch gesagt, so ähnlich. mit mir läufts super, mit den eltern, naja, chaos und geschrei. erzählte sie michels bestem freund, den sie einmal auf der strasse traf. diese oma sagt auch zu den kindern: jetzt seid ihr still! was die andere oma nie sagen würde, eher so: ach seid doch leiser, ich kann ja so die tolle feuerwehrcd nicht mehr plärren hören. am abend hat sie kopfschmerzen aber sie bringt es nicht übers herz die wiesoweshalbwarum cd nach dem 10ten mal einfach abzustellen, da jammert sie lieber ein bisschen.

ich frage mich jedes mal wenn ich aus dem haus gehe, ob meiner mutter auch klar ist, dass die beiden nicht alleine auf den balkon dürfen und sich auch nicht selbst nen tee machen und wenn ja, wie sie den beiden das klarmachen möchte. ach kinder, das geht doch nicht! rufen?

ich finde es nicht schlimm, wenn die beiden mal andere sätze hören und ihre omas als gegenüber haben, ihnen eis & süssigkeiten & aufmerksamkeit & geschenke abluchsen, sie immer kuckmal!kuckmal! sagen können und es kuckt tatsächlich immer jemand. dass die kinder jemanden haben der mit ihnen ins tiergefängnis geht oder in den jämmerlich schlechten zirkus, der zufällig wieder mal in den ferien hier ist. super sache. für zwei tage geht das. aber vier, fünf, ganze zwei wochen, das strengt mich sehr an. für meine mutter mitzudenken immerzu, und immer wieder zu merken, dass es kaum eine erleichterung ist, wenn sie hier ist – und unsere verbindung ist auch nicht so innig, dass ich sie vermissen würde, wenn sie nicht einmal im jahr zu besuch käme – ach! nächstes jahr mache ich das anders, ganz bestimmt!

tag mit nummer

countdown arbeit, erster ferientag und erster tag mit oma. sie ist gestern angereist und heute mit den kindern in den zoo. ein klassiker. dann müssen der michel und ich nicht. der morgenstress macht mich dennoch fertig: oma eins hat genaue vorstellungen was sie in den zoo mitnehmen möchte und was nicht. das miamädchen darf also nicht ihr plastikpferd mitnehmen & muss andere sandalen anziehen. also habe ich die puppe in den buggy und die anderen sandalen. undsoweiter.

ich habe jetzt ein halbes stündchen, muss gleich zum arzt, zur arbeit erst spät. heute ist mal wieder gespräch aufm amt dran. der den ich begleite benimmt sich möglicherweise wie ein sehr trotziges kind, die frau vom amt wird einen waaaahnsinns genervten ton drauf haben und ich bin gespannt, ob der den ich begleite irgendwann den raum verlässt, türenknallen und maßnahme beendet, ein schönes leben noch. mal sehn, ich bin irgendwie gleichmütig. okeh, ich werde auch einen vortrag halten, pädagogische einschätzung, verlauf und ausblick und vielleicht reisst das ja was raus. ich werde nicht stumm und mirdochegal dasitzen, aber im kopf, im kopf, da denke ich: wurscht! es ist tag minus vier!

verpasste klamotten und gelungene verabredungen

mit dem miamädchen gen südwesten – das kind ist eine solch süsse reisegefährtin, fünf stunden zugfahren vergehn im handumdrehn, mitfahrer sind amüsiert und vielleicht nur ein bisschen genervt, ein ganz kleines bisschen, weil das kind hin und her und hin und her läuft und mit einer mordsstimme kommentiert und ruft und leute kucken muss, das heisst, leute ankucken, lange. im flugzeug lief sie durch die reihe und fasste jeden kurz am arm. hellohello. das erinnert mich an eine geschichte, die mir meine freundin n. erzählte, ihr freund musste die beegees vom flughafen abholen, das war sein job für den tag und als er da stand, dachte er, ich weiss gar nicht wie die jungs heissen, ah, gibb, genau! so begrüsste er sie mit hello mr gibb! hello mr gibb! hello mr gibb! die fanden das nicht lustig. ich lache mich heute noch kapputt darüber und wünschte es wäre meine geschichte und nicht die eines freundes der freundin. das wirkt beim erzählen so wenig glaubwürdig. das miamädchen hat also alle mitreisenden begrüsst und hatte auch sonst viel spass. mein spass war so gemischt. der blöde hund meiner eltern, ein total verzogener dackel, ging mir auf die nerven und auch dieses dort sein wo ich aufgewachsen bin, immer wieder in die vergangenheit kucken strengt mich einfach an. und das hier und jetzt dort kann ich absolut nicht geniessen. dort wo ich aufgewachsen bin, bin ich meist übellaunig und zwischen lethargie und ziemlicher ungeduld, wie ein teenager vielleicht. ein sehr herziger augenblick war allerdings der 100ste geburtstag meiner grosstante, einhundert jahre alt! der bürgermeister kam zum gratulieren, meine cousine verglich geburts und abitursdaten und raunte mir zu: der hat ein jahr länger gebraucht als ich, ich überlegte welche körbchengrösse seine teenage freundin damals hatte und der mann meiner cousine sagte als er weg war: he’s a home wrecker! frau betrogen, verlassen. zwei kinder. hach, was sind die leute alt geworden! bauch und krawatte, geschiedene ehen, verlassene kinder, falten am hals und perlenketten. talk about my generation. meine beiden lieben freundinnen in f. habe ich gesehen, es war ganz wundervoll. wir sind alle miteinander nicht alt geworden, finde ich. bei der suche nach sommerkleidern und bikinis haben wir allerdings die segel gestrichen. ich habe dann auch nicht die tolle pumphose/bluse und das supershirt gekauft und bereue es jetzt bitterlich. da gehe ich schon mal in ein modegeschäft meines vertrauens, finde tolle dinge und bin plötzlich sparsam. so sparsam. weil ich an den ranzen zur einschulung von kind eins denke, der ein vermögen kosten und hässlich sein wird wie die nacht.

was noch: die fotos sind aus einem hotelprospekt, den ich in der reiseerinnerungsschublade meiner großmutter gefunden habe. sie hat jeden bon und jeden prospekt aufgehoben. und zwanzig abgelaufene seniorenpässe fürs reisen mit der bahn.

neue kinderbücher in da house (zwei)

Heule Eule - Friester, Paul; Goossens, Philippe

phillipe goossens, paul friester: heule eule! die ein tier begegnet anderen tieren geschichte, aber soo nett und bloss nicht die letzte seite zuerst lesen! ab zwei oder zwei bis drei.

Nisse am Strand

die nisse bücher sind alle toll, am nettesten finde ich: olof und lena landström: nisse am strand. nisse fährt mit seiner mutter an den strand. klare bilder, kurze texte. schön für die ferien, auch ab zwei oder einen tick später.

samstagmorgensonne

hundemüde. weil bis in die nacht hinein ferngesehen. glee. eine serie, sehr amüsant. die zeit wirklich genutzt! drei folgen hintereinander!

mit einem kind alleine zu sein ist so anders, nachdem kind zwei auf der welt war, dachte ich, hach, ein kind, das ist easy ohne ende. das ist gar nicht so, stelle ich nun verwundert fest, ein kind ist nicht kein kind. das kind sagt immer mamamamamamama! aber es ist leiser. viel leiser. passt mir gut heute früh. kaffee und dabei radio hören können, tolle sache!

normal

ist es normal, dass ich seit geraumer zeit fast ausschliesslich mit nahrungsbeschaffung, nahrungszubereitung, nahrungsaufnahme und schlaf beschäftigt bin? okeh, zwischendurch mal putzen & spülen. so fühlt sich das an derzeit. liegt das daran, daß die kinder noch klein sind und geregelte mahlzeiten brauchen? oder liegt es an mir, bin ich zu alt und zu langsam und hätte ich mit sagen wir 30 jahren neben der nahrungsbeschaffung und -verwertung noch zeit für andere dinge gehabt, gaaaanz lässig? gestern wollte ich fleissiges nähbienchen sein am abend, dazu fernsehglotzen, was ist geschehn? eingeschlafen. wegen zu fettem abendessen! heute werde ich wieder sehr früh einschlafen, sanmännchen kreist jetzt schon mit seinem hubschrauber über kreuzberg – vorher die frage, was koche ich heute, und ha! jetzt weiss ich weshalb es auf dem abreisskalender meiner oma immer rezepte gab. später rätsel, da war sie schon ein wenig vergesslich und konnte trainieren. und noch ein wenig früher bisschen mit dem kind nummer zwo spielen – bis das kind dieses wort ausspricht, sehnsuchtsvoll, ganz ganz bedürftig: hunger! hunnnnngerrr!

leere um zwanzig nach zwölf

mal wieder mit den kindern eingeschlafen, aufgestanden als der freund eben nachhausekam. nun sitz ich leer und hohl aufm sofa, wach irgendwie, versuche an dinge zu denken, heute, morgen, übermorgen. das miamädchen hat heute geweint, als ein kindergartenspielpartner die verabredung für morgen abgesagt hat. dabei hat sie einen liter hafermilch in der küche verteilt (ich war gerade am telefon). sie war bei der logopädin und sie war so süss und so tapfer. es rührt mich unendlich, das kind in solchen situationen zu sehen. wie sie sitzt mit geradem rücken und mitmacht. auf bilder zeigt, wörter sagt. nur das notwendigste, gaaaanz zurückhaltend. der bruder hat am abend bitterlich geweint, weil die schwester einen betthimmel mit sternen hat und er nicht. also er hat gar keinen betthimmel. nur so ein schlimmes ikea bett. irgendwann wird auch das schön/ausgetauscht. schön ausgetauscht. ausser weinenden kindern gabs heute nur arme obdachlose, die frisch tätowiert (fussballclublogo)/liebeskrank/aggressiv/völlig unverständig was ich von ihnen will waren und im geiste an mir vorbeiziehen wie auf einem laufband. wie bei rudi carell. was ich mir nicht merke darf ich auch nicht mitnehmen. super methode. werde ich irgendwie anwenden. morgen. gute nacht.

jaja

ich war gestern auch mit meinem kind im bioladen. erlebnisorientiert. pädagogisch. mit viiiiiel zeit.